Foto nach Hitlerbild
                       Carl Theodor Protzen: Stra§en des Führers, vor 1940.
                       Deutsches historisches Museum Berlin.

Copy R. Steiner
        R. Steiner: Tafelzeichnung
Und nun die entgegengesetzte Auffassung:

Bei Rudolf Steiner, dessen Zeichnungen 1999 durch die bedeutendsten Museen der Welt gingen, welche insofern gleichfalls in Weimar zu betrachten waren, läßt sich zum Thema folgendes Bild und folgender Text14 finden:

Dieses Ich, wodurch entsteht es ?

Aber der Mensch ist nicht fremd dieser Welt jenseits der äußeren Sinnesvorstellungen,
        Er dringt jede Nacht zwischen dem Einschlafen und Aufwachen in diese Welt hinein. Wenn Sie schlafen, sind Sie in dieser Welt drinnen.
                       Was Sie da erleben, das ist jenseits der Sinnesvorstellungen, nicht die von den Phantasten der Naturwissenschaft aufgestellte atomistische Welt.  Aber was da jenseits der Sinnessphäre ist, das erlebte wiederum gerade der altorientalische Weise in seinen Mysterien.  Das aber kann man nur erleben, wenn man Hingabe hat an die Welt, wenn man den Drang und den Trieb hat, sich ganz hinzugeben an die Welt.  Da muß Liebe in der Erkenntnis walten, wenn man hinter die Sinneseindrücke kommen will. Diese Liebe in der Erkenntnis hatte insbesondere  die altorientalische Zivilisation. Und warum muß man diese Hingabe haben? Man muß diese Hingabe haben, weil, wenn man mit dem gewöhnlichen menschlichen Ich hineinkommen wollte in die Welt jenseits der Sinne, man Schaden nehmen würde.
       Man muß sein Ich, wie man es gewöhnlich hat, aufgeben, wenn man in diese Welt jenseits der Sinne eindringen will.  Dieses Ich, wodurch entsteht es? Dadurch, dass das Menschenwesen in ein Chaos der Zerstöru
ng eintauchen kann, bildet sich dieses Ich.
             Dieses Ich muß gestählt und erhärtet werden in derjenigen Welt, die im Inneren des Menschen als die Welt eines Zerstörungsherdes ist.  Mit diesem Ich kann man nicht jenseits der Sphäre der äußeren Sinneswelt leben.
Stellen wir uns schematisch den Zerstörungsherd im Inneren des Menschen vor. Er ist über den ganzen menschlichen Organismus ausgebreitet.
         Was ich da schildere ist intensiv, nicht extensiv aufzufassen, aber ich werde es schematisch zeichnen.  Da ist
der Zerstörungsherd, da ist die menschliche Hülle. Wenn das, was im Inneren ist, über die ganze Welt verbreitet würde, was würde in der Welt leben durch den Menschen? Das Böse.  Das Böse ist nichts anderes, als das nach außen geworfene, im Inneren des Menschen notwendige Chaos.
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14 Rudolf Steiner:  Signaturen des Geistigen.Vortrag vom 23. September 1921 in: Rudolf Steiner, Wandtafelzeichnungen 1919-1924 Katalog der Ausstellung im Kunsthaus Zürich, 1999, Herausgegeben von Walter Kugler, DuMont Verlag, Köln.