materiellen 'Hier und
Jetzt' im Offenen der
Landstraße. Historisch zu belegen ist ihr
Impuls, das technische
Experiment Ihres Ehemannes gemeinsam mit den
Söhnen zu
erproben, um der eigenen Mutter zu zeigen, dass das
Werk ihres Mannes
etwas taugt.
![]() Was ist aus dem
plotinischen Denkmuster
der sich in die Materie, in die Vielheit,
entfaltenden Einheit geworden?
Das Auto als Vehikel
einer Projektionsfigur, die ihren Sinn
e r f ä h r t ?
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Mit dem Mercedes-Stern
symbolisierten
Daimler und auch Benz: motorisiert
zu Lande, im Wasser und in der Luft. Die
Elemente werden jedoch
ausschließlich als Aufgabe für den Motor aufgefasst.
Symbolische
Bedeutung kommt nur dem Logo zu.
Das unter dem Schwungrad im Explosionsmotor gebändigte Feuer, das beherrschte Chaos, liefert die Energie, die das dreieckige erste Auto keilartig auf der Erdoberfläche vorwärts treibt. Wohin? Der Stoffwechsel des Motors analog zum Stoffwechsel der nach Läuterung drängenden menschlichen Seele. Wer empfindet bei mehr als 100km/h die Analogie dieser Prozesse? Was ist geschehen, wenn dieses erste Auto ein neues Bild der - nun automatisiert - sich selbst erfahrenden Seele sein sollte? Goethe hatte empfohlen: Willst du ins Unendliche schreiten, geh' nur im Endlichen nach allen Seiten*. Zum Schluß noch ein Hinweis: Beim Schweifen durch sich eröffnende Sinnebenen während der Auseinandersetzung mit dem Thema dieser Arbeit habe ich zeitgleich nebeneinander sowohl die Negation des Kosmosschemas gefunden, d.h. seine intendierte Vernichtung, als auch seine zeitgenössische Wiedererscheinung: In Weimar/G. fand sich folgendes Bild13 der Hitler- Sammlung, das in der Ausstellung Fall der Moderne gezeigt wurde, im Rahmen des Bildes ist eingeschnitzt: RODET DEN FORST, SPRENGET DEN FELS, †BERWINDET DAS TAL, ZWINGET DEN FLUSS, ZIEHT DIE BAHN DURCH DEUTSCHES LAND. Die Straße als horizontaler Schnitt entlang des Horizontes zwischen Himmel und Erde. Ein unverholene Aufforderung zur Gewalt ... Gewalt statt Goethes Verwandlung im "selgen Wechselblick"? |
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* Elke
Suhr: Bildmontage, 1999 |
* J.W.v.Goethe: Faust 1.Teil, um 1829
zt. in: Sprüche,
Hamburger Ausgabe, Bd. 1 (Gedichte und Epen I), dtv
Verlag, München,
1982, S. 304 (I) 13 Carl Theodor Protzen: Straßen des Führers, vor 1940. Deutsches historisches Museum Berlin. |